EMAILLE
Ursprung
Für Küchengeschirr wird Emaille seit Ende des 19. Jahrhunderts dank seiner rostfreien Oberflächenversiegelung, hoher Hygiene und leichter Reinigung geschätzt. Damals gelang der technologische Durchbruch, um die Elemente Glas und Eisen solide miteinander zu verbinden. Emaille war davor in vielen Kulturen im Schmuck- undKunsthandwerk beliebt. Erste Funde von Emaille als Grabbeigabe in Mykene sind 3500 Jahre alt. Carl Peter Fabergé verwendete Emaille zur Verzierung seiner berühmten Ostereier aus edlen Materialien, die er zwischen 1885 und 1917 für die russischen Zaren fertigte.
Werkstoff
Emaillierte Produkte bestehen aus Eisen, welche mit silikatischem Glas (Emaille) bei 850°C verschmolzen werden. In der Herstellung werden ausschließlich natürliche “Bodenschätze”, wie Eisen, Quarz, Ton, Feldspat, Soda & Pottasche sowie kleinste Mengen von Metalloxiden, verwendet. Es gibt keine künstlichen Elemente, weshalb Emaille zu 100% im Altmetall recyclebar ist. Durch den Brennprozess entstehen die herrlich leuchtenden Farben von Emaille sowie die harte, porenfreie und kratz- und schnittfeste Oberfläche.
In den Anfängen der Emailliertechnik war der Einsatz von Blei technisch nötig, um das Glas mit dem Trägermaterial zu verbinden. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Verfahren entwickelt, die ohne Blei auskamen. Für Emaille Gegenstände, die mit Speisen in Berührung kommen, ist der Einsatz von Blei seit langem per Gesetz verboten. Dies wird durch folgende Verordnungen geregelt: Verordnung (EG) 1935/2004, (EG) Nr. 2023/2006, EN ISO 4531:2022, österreichische Keramikverordnung BGBL. Nr. 259/2006.